„Ich möchte mehr über Erneuerbare Energien und den intelligenten Einsatz von Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeichern lernen.“ So fasst Adama Sow seine Motivation zur Teilnahme an der Summer School Renewable Energy – Startup Edition am Solar-Institut Jülich (SIJ) der Fachhochschule Jülich zusammen. Mit Hilfe eines Stipendiums nimmt der 41-jährige Ingenieur aus Burkina Faso an der Summer School teil.
Das Stipendium wurde vom Ortsverband Jülich und Kreisverband Düren von Bündnis 90/Die Grünen vergeben. Bereits zum 35. Mal findet die Summer School statt, in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt auf das Thema Start Up. 16 Teilnehmende, hauptsächlich aus den Bereichen Maschinenbau und Elektrotechnik, lernen über einen Zeitraum von drei Wochen in Vorträgen und Exkursionen, wie die Energiewende gelingen kann.
„Wir wollen engagierten Menschen, die sich die Teilnahme an der Summer School nicht leisten können, die Möglichkeit geben, wichtige Impulse für die Transformation hin zu einer CO2-freien Energieversorgung zu erhalten,“ betont Ortverbandssprecher Sebastian Steininger die Motivation, ein Stipendium zu vergeben. Genau in diesem Tätigkeitsfeld ist Adama Sow bereits aktiv. Vor 20 Jahren hat er zusammen mit dem SIJ ein System zur Wärmeversorgung einer Großbäckerei in Burkina Faso gebaut. Seitdem trainiert er selbst junge Studienabbrecher in seiner Heimat, die politisch sehr instabil ist. Außerdem hat er eine eigene Firma gegründet und baut PV-Home-Systems, mit deren Hilfe Häuser autark mit Strom versorgt werden können. „Jetzt möchte ich noch lernen, wie ich mit diesen Systemen Wasserpumpen betreiben und das Stromnetz stabilisieren kann“, ergänzt er.
Chris Andrä und Margret Asselhoven, die beiden Co-Vorsitzenden des Grünen Kreisverbands, weisen auf die enorme Wichtigkeit hin, welche der Wissensaustausch über Landesgrenzen hinweg hat. „Hoffentlich ist irgendwann möglich, mehr Wertschöpfung auch vor Ort, zum Beispiel durch eine Forschungseinrichtung oder eine Fabrik zur Herstellung von Photovoltaikmodulen, zu generieren.“ Adama Sow ist auf jeden Fall bereit, mit neuem Wissen und viel Engagement einen wichtigen Baustein für eine gelingende Energiewende in seiner Heimat zu legen.“
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